So, ein kleines Update zum Fortschritt meines Romanprojekts. Ich habe heute Teil 2 beendet. Inzwischen bin ich bei ca. 300 Normseiten – und das ist nicht mal die Hälfte. Will ich wirklich einen 700- oder 800-Seiten-Wälzer schreiben? Nein, vor solchen Büchern schrecke ich als Leser selber zurück. Der Plan war schon immer, erstmal mehr als nötig zu schreiben, um dann im zweiten Schritt alles auf ein kompaktes Werk einzudampfen. Freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit einem Lektorat und den professionellen Blick von außen. Nach einigen Jahren in der Werbebranche bin ich es zum Glück gewohnt, auf „Kundenwünsche“ einzugehen. Und in meinem Falle wäre das dann der Verlag, der mein Buch herausbringen möchte.
Soeben habe ich beide Teile an meine Agentur geschickt, außerdem an meinen Freund und Lektor Matthias. Deren Feedback setze ich noch bis zur Buchmesse um, denn dahin nimmt Elisabeth Ruge meine Leseprobe mit und bietet sie verschiedenen Verlagen an.
Als ich anfing, den Anfang meines Romans an die ersten Testleser rauszugeben war ich natürlich sehr gespannt auf ihr Feedback. Es war zum Glück gutes Feedback – doch auf das Feedback von Freunden sollte man nicht all zu viel geben, es sei denn sie sind vom Fach. Viel aufregender war es, als die ersten Rückmeldungen der Literatur-Vollprofis kamen, mit denen ich jetzt zusammenarbeiten darf. Erleichternderweise war es noch besser, als das meiner Freunde. Was für meine Freunde spricht.
Trotzdem sitze ich jetzt wieder auf heißen Kohlen. Habe ich diesmal zu viel gewagt? Ist es vielleicht doch zu dreckig und brutal? Oder ist genau das meine Stärke?
Beim Musik machen und Songtexte schreiben weiß ich längst, was ich kann und was ich will. Da fühle ich mich nach ein paar Jahrzehnten sicher. Beim Schreiben ist alles noch relativ neu, auch wenn ich jetzt schon ein paar Jahre an diesem Roman arbeite. Als ich anfing, mich mit Meta-Literatur zu beschäftigen war ich völlig überwältigt: Worauf man achten muss, was es zu bedenken gibt, wie hart man jede Szene planen muss, wenn man will, dass es sich gut liest und wie oft man alles immer wieder überarbeiten muss. Ich kann mich noch genau an diesen einen Moment erinnern, als ich dachte: Will ich das wirklich alles noch lernen? Kann ich das überhaupt?
Jetzt bin ich froh, dass ich nicht aufgegeben habe. Ich schreibe ein Buch. Es wird dick, und lustig, und traurig. Es geht voran. Und will man meiner Agentur glauben, weiß ich schon in wenigen Wochen, wer es veröffentlichen wird.