Gestern habe ich das finale Skript an den Hörverlag geschickt, und schon nächste Woche ist Shenja Lacher im Studio, um es einzulesen.
2019 traf ich mich mit Shenja und den Frauen vom Hörverlag in München zur Feier des Charlie-Hörbuchs, das Shenja ebenfalls eingelesen hatte. An diesem denkwürdigen Abend erzählte er, der in Marzahn aufgewachsen ist, diverse Anekdoten aus seiner Jugend und von seiner russischen Verwandtschaft – und wir alle lachten Tränen.
Dr. Christiane Collorio vom Hörverlag fragte mich anschließend, ob ich nicht ein Hörbuch schreiben möchte, inspiriert von den Anekdoten und Motiven aus Shenjas Biografie – welches Shenja dann einlesen würde.
Ihn mitsamt Stimme als Vorlage für eine Figur zu haben stellte sich als absolutes Geschenk heraus: Ruslan sieht aus und spricht wie Shenja. Ansonsten stimmen nur die groben Eckdaten der beiden überein (Schauspieler aus Marzahn, erst am Theater, dann TV-Kommissar, russische Mutter/Eltern) und die ein oder andere Anekdote (Besuch bei der russischen Verwandtschaft, mit fünf Cousinen in die Russendisko, ein Bruder, der Ballermanntechno produziert und im Wohnwagen wohnt …)
Währenddessen telefonierten/zoomten wir stundenlang, ich brauchte quasi nichts zu recherchieren. Shenja lieferte mir alle Infos über die russische Community, über die russische Vulgärsprache, den Mat, erzählte mir von der russischen Tradition der Trinksprüche und von der Esskultur. Und aus den geplanten acht Episoden wurden zehn.
Aber worum geht es eigentlich?
Hier der Klappentext:
Eigentlich läuft es gerade ziemlich gut für Ruslan. Okay, seine Ex-Frau und Mutter des gemeinsamen Sohnes ist noch immer sauer, seit er den Kleinen im Bällebad des Möbelhauses vergessen hat. Dass er ihn jetzt nur noch in Begleitung sehen darf ist zwar hart, aber vielleicht hatte die Familienrichterin nicht ganz unrecht … sein Leben war deutlich aus der Spur geraten. Doch inzwischen ist Ruslan auf dem besten Wege, ein verantwortungsvoller Vater zu werden – keine Eskapaden mehr, keine nächtlichen Touren, stattdessen ein Kinderzimmer in seiner neuen Single-Wohnung, ein gefüllter Kühlschrank und jede Menge gute Vorsätze. Endlich ist ihm auch der Sprung vom Theaterschauspieler zum Hauptdarsteller einer neuen Krimiserie gelungen. Bis eines Tages Ruslans Bruder bei ihm auftaucht – und mit ihm die gesamte russische Verwandtschaft. Wie soll man bitte mit kleinkriminellen Mini-Onkels, zugelaufenen Kampfhunden und ein paar weniger wichtigen Explosionen noch ein vorbildliches und kindkonformes Leben führen?
Und während Shenja nächste Woche in München im Studio ist, nehme ich hier im Atelier Royal TS die Musik für das Hörbuch auf. Für die Liveumsetzung gehen wir dann mindestens einmal gemeinsam auf die Bühne, und das ist eine Aussicht, die mich sehr, sehr glücklich macht: Während der Profi meinen Text liest, sitze ich einfach nur daneben, und hin wieder performen wir gemeinsam einen Song. Und trinken Yeshow-Wodka. Aber dazu später mehr … 🦔